Teilnahme am 12-Stunden-Gehen 2006

Seit vielen Jahren nehme ich fast jedes Jahr beim 12-Stunden-Walk in New York teil.

Bereits bei meiner ersten Teilnahme im Jahr 1983 erreichte ich den 7. Platz bei den Damen - und erhielt einen Preis aus der Hand Sri Chinmoys - das war für mich ein Riesenerlebnis. Da ich damals völlig untrainiert teilnahm, konnte ich danach kaum mehr laufen, vor allem das Treppensteigen war eine Qual. Aber innerlich war ich happy. In den folgenden Jahren begann ich ein bißchen zu trainieren und schaffte es so, immer unter die ersten „Sieben“ zu kommen - 3 x sogar mit Platz 1.

Sri Chinmoy Walking
Sri Chinmoy beim Walken.

Im April 2005 fühlte ich mich leider nicht in der Lage, teilzunehmen (Armbruch, Unsicherheit durch Stürze im vereisten Winter, kein Training) und dachte, dass ich mich wohl jetzt von dieser schönen Erfahrung verabschieden muss. Im Winter 2006 begann ich jedoch wieder ein bißchen zu trainieren und hatte viel Freude dabei. Zumal Sri Chinmoy immer sagt, dass das Alter keine Grenze ist und man mit ein wenig Willenskraft alles erreichen kann. Ich merkte, dass ich allerdings nicht mehr so schnell wie früher war und ich spürte, dass ich etwas Neues lernen sollte: eine Teilnahme ohne Ehrgeiz, ohne Anwartschaft auf einen Rang unter den ersten Sieben, sondern eine Teilnahme, um Freude an der Bewegung zu haben und 12 Stunden zu schaffen. So ging ich gelassen an den Start - mit dem Vorhaben, immer in der Freude zu bleiben. Die ersten 3 -4 Stunden machten wirklich Spaß und zu meinem großen Erstaunen, war ich nach kurzer Zeit bereits wieder auf dem Board der Führenden, sogar lange Zeit auf dem 4. Platz. So nach etwa 7 Stunden als meine Helfer-Ablösung (die liebe Helga) kam, hab ich zu ihr gesagt, dass ich eigentlich schon sehr fleißig war und gerne aufhören würde. Doch ihre lieben Worte und ihre Betreuung trugen mich von Runde zu Runde - auch wenn mir nun doch die Kraft nachließ und ich schön langsam auf Platz 5, dann auf Platz 6 und dann Platz 7 rutschte. Es waren noch ca. 3 Stunden zu walken, als ich zu Helga sagte, jetzt muss ich wirklich das „Loslassen“ lernen, mich nicht überfordern und wenn ich vom Board rutsche, dann ist es letztlich egal ob ich Achte oder Zehnte werde. Als mich dann meine Verfolgerin in einer der nächsten Runden überholte, war mir klar, dass ich jetzt wirklich lernen darf, einfach anzukommen. Beim Vorbei-Walken am Board, stand ich immer noch auf Platz 7 und ich sagte zu den Girls, die dort die Tafel steckten, dass das vermutlich nicht mehr stimmt. Bei der nächsten Runde, rief man mir jedoch zu, dass alles richtig ist, und ich nach wie vor Siebte bin, denn meine Verfolgerin ist noch fast eine ganze Runde hinter mir. Ich konnte es kaum glauben, und wie ein Wunder, kam plötzlich wieder neue Energie („Supreme's Grace?“), die mich bis zum Schluss trug und mir tatsächlich den 7. Platz bescherte. Ich war überglücklich und dankte innerlich Sri Chinmoy, der uns immer und immer wieder inspiriert und zeigt, dass das Alter keine Grenzen hat.

DANKE für diese wunderbare Erfahrung - ich freue mich schon aufs nächste Jahr.